Meine Geschichte vom großen König, eine Geschichte von Transformation und Verwandlung

Darf ich vorstellen, dies sind meine beiden wichtigsten Schöpfer und SchaffensAssistentinnen, mein SonnenKind und mein SchattenKind... zusammen sind sie eine unglaubliche Quelle.

Das bin ich, mit eineinhalb und mit fast drei Jahren.

Ich schaffe am Stein,

ich schaffe mit Ton,

lege frei, baue auf, nehme weg

ich liebe, was ich tue und entdecke die Weisheit

meiner Hände, meines Körpers,

während in meinem Leben alles zerbricht, mit 4 Kindern durch Trennung und Scheidung, die Älteste

17 der jüngste 6.

mitten hindurch, ich mache Mut...

mir und den Kindern..

wir schaffen das !

 

Ich wähle ein Thema für mein nächstes Werk: "Der Tod und das Mädchen" es berührt mich innerlich

tief. Ich weiß nicht warum und beginne mit Skizzen. Für mich ist der Tod die Struktur, aus dem sich das Mädchen zur Frau entwickelt, an manchen Stellen des Körpers wird sie sichtbar. Ich werde von der fertigen Installation ein Foto finden und hier einstellen..

 

Ich finde einen alten abgelagerten Eichenstamm, steinhart, Granithart und überlege, wie ich ihn bearbeiten kann. Alle handausgeführten Versuche scheitern, ich brauche eine Maschine, eine Kettensäge. Ich habe eine RiesenAngst vor dieser Maschine, Angst, dass die Kette reißt, aber sie ist

der einzge Weg, den ich sehe, meine Idee umzusetzen. Ich setze Schnitte in das Holz, dicht an dicht und schlage dann weg, so entsteht die Figur.

 

In meinem Leben ist wieder Umbruch, die großen Kinder verlassen das Nest, ich muß umziehen, kann mir mein Haus nicht mehr leisten, ich verliebe mich sehr unglücklich, die große Traurigkeit bricht aus mir heraus.

 

Ich lasse sie zu, es geht nicht anders, sie ist stärker als ich.... und ich schaue sie mir genauer an.

Die Eichen-Skulptur ruht, ist eingelagert, von einer Freundin aufgehoben, mehrfach umgezogen, denn nun tritt erstmal eine Königin in mein Schaffen, sie zu entwickeln, von einer kleinen Prinzessin bis zur großen Königin dauert 10Jahre.

 

Ich verlasse Deutschland und folge meiner großen Liebe nach Frankreich, wir heiraten.

Den Tod arbeite ich um, mein Mann liebt diese Skulptur, für ihn ist sie ein König, wir stellen ihn zu den beiden großen Königinnen vor unser Schloß.  Aber der König ist krank, immer unsicherer wird sein Stand, das liegt banal an den Befestigungsschrauben mit denen sein Fuß an den Sockel geschraubt ist und die sich nicht lösen lassen.

 

Im Leben gehe ich mit meinem Mann mitten durch einen Konkurs und andere Prüfungen des Lebens, ich lerne neu sprechen und neu hören in neuem Land, meine Traurigkeit bricht immer wieder aus, bis ich ihr erkläre, das Veränderungen auch ohne Drama eingeleitet werden können...

Die Königin nimmt Platz in ihrem Reich.

Dann finde ich endlich meine eiegnen Räume, wir kaufen den ehemaligen Bahnhof von Montcaret. Er muss komplett umgebaut werden. Decken raus, Wände raus, neue große Fenster und zur Eröffnung beschließe ich mir einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen und gebe den Auftrag an eine Bronzegießerei, mit eine Form zu bauen und einen Bronzeabguß vom König zu machen.

Ich bringe die Holzskulptur zur Bronzegießerei, wir befreien den Fuß und kleben alles wieder fein zusammen.

Dann wird eine Gießform aus Plastomer angefertigt. In diese wird eine feine Schicht aus flüssigem Wachs eingegossen. Vorsichtig wird die Wachsform aus der Form gelöst und überarbeitet.

Beim Fotografieren denke ich an eine Mumie in ihrem Sarkofag, ich liebe die Struktur am Rand und staune einfach nur, was ich sehe...

Verwandlung, Transformation, Tod und Leben,

 

 

verzeihen heißt GANZ werden,

HEIL werden

und NEU werden.

 

 

aus "mittendurch" finde ich meine Mitte,

hier steht ein KÖNIG.

Keine einfache Geburt, großer Dank an meine Königin.

Ich mache eine Krone für den König. Ich bereite die Eröffnung meines KunstBahnhofs vor. Ich lasse mir Zeit, ich mache, was mich das Leben bittet zu tun... was ich fühle, was dran ist. Dieses hier aufzuschreiben, anstatt all die tausend anderen Dinge zu tun, die in meinem Kopf getan werden wollen. Nein ! Ich nehme mir die Zeit, weil ich sichtbar werden will und weil ich weiß, dies aufzuschreiben ist wichtig, so wichtig wie der König, den ich morgen patinieren werde... ich liebe mein Leben !